Das Frühjahr hatte sich natürlich auch die Hockeysparte anders vorgestellt. Man freute sich auf das große Feld an frischer Luft. Aber es kam nun alles anders.
Für zwei Monaten ruhte auch in der Hockeyabteilung der Ball. Allerdings haben sich unsere Mitglieder mit technischen Kunststücken und Lauftrainings in Garten und Wald fit gehalten. Unsere Trainerinnen und Trainer standen mit ihren Mannschaften in stetem Kontakt und haben einige gute Videos gedreht, in welchen kurze technische Übungen zum Mitmachen aufforderten.
Als sich eine Lockerung der Beschränkungen abzeichnete, erstellte der Hockeyvorstand ein Konzept, wie wir endlich wieder Hockey spielen und gleichzeitig die geltenden Regelungen einhalten können. Feldhockey eignet sich unter den Mannschaftssportarten hierfür in besonderem Maße. Der Sport wird an der frischen Luft ausgeübt, die Größe des Platzes lässt den Raum für den notwendigen Abstand und für fordernde und fördernde Übungen, die viel Spaß machen. Generell zeichnet sich Feldhockey durch intensives und schnelles Passspiel aus und direkten Körperkontakt gibt es nur wenig.
Mitte Mai konnten wir endlich wieder auf den Kunstrasenplatz an der Wiesenschule. Den Beginn machten die Eltern- und die Damenmannschaft. Alle waren begeistert, endlich wieder auf dem Platz stehen und den Hockeystock schwingen zu können. Allein, sich mal wieder zu sehen und miteinander sprechen und Hockeyspielen zu können, war einfach toll. Und es zeigte sich, dass man die Regelungen, insbesondere den Abstand, sehr gut einhalten konnte.
Am zweiten Trainingstag wurde es insofern sehr spannend, dass erstmals unsere jüngeren Kinder (9-10-jährige) wieder auf den Platz kamen. Wie würden sie mit den Regelungen umgehen? Wie verläuft die Begrüßung, wenn sich die Kinder so lange nicht gesehen haben? Alle Bedenken waren aber sehr schnell verflogen. Die Begrüßung und erste Ansprache erfolgte mit einem Hütchen-Halbkreis auf dem Feld. Die Kinder gingen sehr respektvoll und erwartungsvoll mit dieser Situation um. Als es mit dem Training losging, lockerte sich die Stimmung und alle merkten, dass man auch so tolle Sachen beim Hockey machen kann.
Als Spartenleiter habe ich mir zu Beginn alle Trainings angesehen. Von unseren 5-jährigen bis zu den gestandenen Herrenspielern. Die Begeisterung beim Training war durchweg überwältigend und alle sind ganz hervorragend mit den aufgestellten Regelungen und Anweisungen durch die Trainer umgegangen.
Hierbei gebührt unseren Trainerinnen und Trainer ein besonderes Lob, denn sie haben mit ihrem Einsatz und ihren Ideen den Neustart auf dem Hockeyplatz zu einem vollen Erfolg gemacht.
Auf dieser Grundlage hat die Hockeysparte den zeitlichen Umfang des Trainings weiter in Richtung Normalität ausgedehnt. Es galt weiterhin, wachsam zu sein, damit Hockey als Vorbild im Umgang mit den Regelungen und der Ausübung des Sports in Buchholz gelten kann. Denn uns ist die verantwortliche Stellung im Breitensport bewusst. Wir haben das Glück, mit frischer Luft und viel Platz trainieren zu können. Und da muss die Umsetzung dann auch funktionieren, damit andere Sportarten mit weniger offenen Räumlichkeiten nachfolgen können.
Mit der Zeit allerdings sehnte man sich aber nach dem richtigen Spiel. Und der Trainer unserer Elternhockeymannschaft, Thomas Krieger, entwickelte eine Spielform, mit der man dann wieder in gewissem Rahmen loslegen konnte. Wir nannten es Hockeyschach. Ein Teil des Platzes wurde mithilfe von Hütchen in ca. 50 Quadrate von ca. 4×4 m aufgeteilt. Hier konnte man sich dann wie auf dem Schachbrett fühlen. In jedem Quadrat durfte sich nur eine Person zur Zeit befinden und man durfte nur rechtwinklig wie ein Turm von einem Feld ins nächste laufen. War dieses besetzt, durfte man nicht weiter. Den Ball konnte man natürlich frei spielen. Tore wurden erzielt, wenn man von der letzten Quadratreihe über die Grundlinie dribbelte. Also das war schon witzig, aber jetzt sind wir doch sehr froh, dass wir seit dem 6. Juli endlich wieder richtig über den Platz fegen dürfen.